Burg Klingenberg

Burg Klingenberg wurde im 11. Jahrhundert von dem Adelsgeschlecht der Perg-Machländer erbaut und bewohnt. Im Erbweg gelangte die Anlage danach zunächst an das Geschlecht der Familie Clam-Velburg, dessen letzter Erbe, Graf Ulrich 1217 vom Kreuzzug nicht mehr zurückkehrte, wonach Klingenberg an Herzog Leopold VI. überging. Klingenberg blieb zunächst in herzoglichem Besitz und gelangte so über die Babenberger und Ottokar Přemysl an die Habsburger, die an die Herren von Walsee verpfändeten, die die Burg bis 1358 besaßen.

 

Alte Ansicht von Klingenberg (1634, Vischer)
Alte Ansicht von Klingenberg (1634, Vischer)

Der Pfandbrief wurde in diesem Jahr von Herzog Albrecht II. eingelöst, die Burg aber wenig später Hans von Traun verpfändet. 1395 gab Herzog Albrecht III. Klingenberg den Brüdern Wenzel und Ernst Preuhafen lebenslänglich zum Leibgedinge, im Tausch gegen andere Güter und für die Verpflichtung, die Burg instand zu halten. Der Pfandbesitz wechselte später an mehrere Adelsgeschlechter. 1630 wurde Klingenberg samt dem Markt Münzbach an das Chorherrenstift Waldhausen verkauft. Nach der Aufhebung des Klosters Waldhausen durch Kaiser Joseph II. gingen die Herrschaft, die Burg und der Meierhof zu Klingenberg sowie der dazugehörige Wald an das Domkapitel Linz, das bis heute noch Eigentümer Klingenbergs ist.

Sage

 Einst zog ein Ritter von Klingenberg mit einem Kreuzzug ins Heilige Land. Während seiner Abwesenheit gab die Gemahlin des Ritters als Frucht ihrer ehelichen Untreue neun Kindern zugleich das Leben. Als nach der Rückkehr auf die heimatliche Burg der Ritter nach der Ursache des Wimmerns fragte, wurde ihm von seiner Ehegattin berichtet, dass diese kläglichen Laute von den Nachkommen einer Hündin stammten. Auf den wahren Grund gekommen, ließ der erboste Ritter die ungetreue Gemahlin samt den neun Kindlein in ein inwendig mit spitzen Nägeln beschlagenes Fass stecken und an der Ostseite der Burg den steilen Abhang hinunterrollen. An der Westseite des unten gelegenen Gehöftes ging das Fass in Trümmer, sodass die Gemahlin des Ritters und ihre Neunlinge herausgeschleudert wurden und tot liegen blieben. Heute noch heißt dieses Gehöft „Neunlinger“ und erinnert an diese längst vergangene Begebenheit.