POŘEŠÍN

Rekonstruktion der Burg Pořešín
Rekonstruktion der Burg Pořešín

Die Burg Pořešín wurde von Bavor II. von Strakonitz um 1270 gegründet. Im Jahr 1317 wurde sie von Bavor III. von Strakonitz mit den Brüdern Přibík, Verner und Racek, die sich anschließend nach der neu erworbenen Burg nannten, gegen die Burg Vítějovice bei Prachatice ausgetauscht. Als bedeutendstes Mitglied des Geschlechtes wird in den Jahren 1358 – 1406 Markvart I. von Pořešín, Hofmeister der Kaiserin Elisabeth von Pommern erwähnt. Dessen Sohn Jaroslav war Rektor der Fakultät für Rechtswissenschaften an der Karlsuniversität. Nach dem Tode des letzten Herren von Pořešín geht die Burg in den Besitz von Jan und Hrošek von Maršovice über.

Heutige Ansicht der Burg Pořešín
Heutige Ansicht der Burg Pořešín

Während der unruhigen Zeiten der Hussitenwirren hielten die Burg unbekannte Besitzer, bis sie im Erbweg an den Kaiser Sigismund von Luxemburg gelangte, der sie Ulrich II. von Rosenberg schenkte. Dieser ließ sie um 1433 aus Angst vor der Hussitengefahr niederbrennen und zerstören. Die Burg wurde auf einem Felsvorsprung über dem Fluß Maltsch errichtet. Im Laufe der Zeit wurde sie mehrmals umgebaut. Im vorderen Bereich des Burgkernes stand ein Fliehturm und dahinter befanden sich die zum Palas gehörenden Gebäude, die von einer hohen Ringmauer umgeben waren. Ursprünglich war nur eine Vorburg vorhanden. Am Ende des 14. Jahrhunderts wurde sie umfangreich umgebaut und es wurde eine zweite Vorburg hinzugebaut. Nachdem sie niedergebrannt und zerstört worden ist, wurde sie nie wieder besiedelt.

Sage

Einst lebte eine böse Burgfrau in Pořešín, vor der die ganze weite Umgebung Angst hatte. Sie hielt in ihrem Gefängnis viele unschuldige und unrecht verurteilte Menschen gefangen. Viel Blut ist geflossen und viele junge Menschen mussten während ihrer grausamen Herrschaft sterben. Besonders hart hat sie junge Mädchen bestraft, die sie um ihre Schönheit beneidete. Sie hielt die Mädchen unter unerträglichen Bedingungen nur mit Wasser und Brot, bis sie alleine gestorben sind. Eines ihrer Opfer war auch ein Mädchen mit wunderschönen goldenen Haaren, daß aus einem nahen Dorf kam. Es kam eines Sommertages in die Wälder um Pořešín, um Brennholz zu sammeln. In der Nähe von Pořešín wurde sie auf Befehl der Burgfrau von Knappen entführt und in die Burg verschleppt. Schon nach kurzer Zeit wurde sie schließlich brutal ermordet. Ihr blutiger Kopf hing einige Tage lang an langen Haaren von der Burgmauer. Letztlich wurde die Burgfrau aber für ihre gräßliche Taten gerecht bestraft und ihre ruhelose Seele muss seither in der Burgruine herumirren. Manchmal können Besucher ihren Geist sehen und werden von ihm um Befreiung gebeten.