Burg Prandegg

Die Burgruine Prandegg erhebt sich auf einem schmalen Felsgrat hoch über dem Tal der Waldaist. Die Errichtung der romanischen Erstburg auf der höchsten Stelle des Felsmassivs anfangs des 13. Jahrhunderts wird dem Ministerialengeschlecht der Prantner zugeschrieben. Dadurch wurde der seit 853 bestehende Besitzanspruch des Klosters St. Emmeram zu Regensburg im Landstreifen zwischen Aist und Naarn gesichert. Bedeutende Lehensinhaber der Herrschaft Prandegg waren in der Folge die Kapeller, die Liechtensteiner und die Walchen. Um den gesteigerten Ansprüchen gerecht zu werden, wurde die Festung nach Süden hin erweitert, sodass sich die Anlage nunmehr in die Erstburg, die Hauptburg und die Vorburg mit dem markanten Rundturm gliedert. 1534 – 1631 saßen die Jörger auf dem Schloss, entschiedene Förderer der protestantischen Glaubensrichtung. Sie kauften die Burgherrschaft Prandegg mit dem zugehörigen Markt Zell aus dem regensburgischen Lehensanspruch frei. Prandegg wurde damals als eine sehr wohnliche, lichtdurchflutete Burg gerühmt. Als die Jörger im Zuge der Gegenreformation abziehen mussten, gliederten die Salburger die Herrschaft Prandegg ihrem Güterkomplex im östlichen Mühlviertel mit dem Sitz auf der Greinburg ein.

Im Mayrhof ist ein Burgmuseum untergebracht
Im Mayrhof ist ein Burgmuseum untergebracht

Die verlassene Festung verfiel schnell zur Ruine. 1823 erwarben die Herzöge von Sachsen-Coburg-Gotha den salburgischen Besitz. Der Burgverein Prandegg bemüht sich in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Schönau und dem Bundesdenkmalamt um die Erhaltung der Burgruine. War die Burg einst ein prestigeträchtiges Symbol der Dominanz über die Untertanen, ist sie nun ein vielbesuchtes malerisches Wahrzeichen der Region und ein Ort vielfältigen kulturellen Schaffens.

 

Historische Ansicht von Prandegg
Historische Ansicht von Prandegg